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Änderungsantrag zum Schulgesetz

Stadtgeschehen
  • Erstellt: 01.10.2024 / 08:03 Uhr von mr/pm
Wir machen dieses Ausspielen des ländlichen gegen den städtischen Raum nicht mit. Jedes Schulkind ist gleich wert. So berichtet es die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag von Sachsen-Anhalt.

Die Landesregierung plant, die Größe der Anfangsklassen in den Oberzentren, also den Großstädten und Dessau-Roßlau, anzuheben. Begründet wird dieser Schritt mit dem akuten Lehrkräftemangel. Die Grünen im Landtag von Sachsen-Anhalt lehnen diese Maßnahme entschieden ab und fordern eine nachhaltige Lösung, die sowohl die Qualität des Unterrichts als auch die Arbeitsbedingungen der Lehrkräfte verbessert.

Cornelia Lüddemann, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen im Landtag von Sachsen-Anhalt, äußert sich besorgt über die Auswirkungen des Vorhabens: „Die Erhöhung der Klassengrößen wird nicht dazu beitragen, die Bildungssituation zu verbessern. Im Gegenteil, sie führt zu schlechteren Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte und zu einer verschärften Überlastung. Es ist dramatisch, dass Dessau-Roßlau hierbei wie Halle und Magdeburg behandelt wird, obwohl die Stadt im Landesentwicklungsplan als Oberzentrum im ländlichen Raum verankert ist. Aber alle drei Städte haben eine zersplitterte Ortsstruktur. Wege werden unzumutbar lang. Die zum Teil gerade erst sanierten Schulgebäude würden an einer Stelle leer stehen, während sie an einer anderen Stelle wegen Überfüllung aus allen Nähten platzen.“

Susan Sziborra-Seidlitz, Sprecherin für Soziales und Bildung der Grünen Landtagsfraktion, sieht in dem Vorhaben eine Gefährdung der Schulqualität: „Die Erhöhung der Klassengrößen ist keine Lösung für den Lehrkräftemangel. Das ist eine kurzsichtige Maßnahme, die langfristig zu einer weiteren Verschlechterung der Unterrichtsqualität führt. Wir fordern die Landesregierung auf, endlich an den eigentlichen Ursachen des Lehrermangels zu arbeiten, anstatt die Last auf die Schülerinnen und Lehrkräfte zu verlagern.“ Die grüne Landtagsfraktion fordern stattdessen alternative Konzepte, um kleinere Schulstandorte zu sichern.

Ein Modell könnte der jahrgangsübergreifende Unterricht sein, der bereits in Brandenburg erfolgreich praktiziert wird. Sziborra-Seidlitz ergänzt: „Schulen dürfen nicht nach Mindestschülerzahlen bewertet werden. Wir müssen Modelle finden, die auch kleinen Schulen und ländlichen Räumen gerecht werden. Große Schulen sind nicht die Zukunft – kleine, flexible Strukturen schon.“ Wir fordern die Landesregierung auf, den Gesetzesentwurf zu überarbeiten und sich ernsthaft mit der Problematik auseinanderzusetzen, bevor irreversible Entscheidungen getroffen werden.

Bilder

Symbolfoto, Quelle: Pixabay.com
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