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Ausstellung um das überwachte Europacup-Duell 1974 FCM gegen Bayern München im Landesarchiv Magdeburg

Sport
  • Erstellt: 14.09.2024 / 11:03 Uhr von os/pm
„Kalter Krieg in kurzen Hosen: die Aktion „Vorstoß II“, der 1. FC Magdeburg und der FC Bayern München“ – unter diesem Titel lädt das Landesarchiv Sachsen-Anhalt zur Eröffnung einer Ausstellung ein, die in Kooperation mit dem Zentrum deutsche Sportgeschichte Berlin-Brandenburg e. V. und der Ausstellungsagentur exhibeo e. V. entstanden ist.


Die Veranstaltung beginnt am Mittwoch, 18. September 2024, um 17 Uhr am Standort Magdeburg, Brückstraße 2, 39114 Magdeburg mit einer Begrüßung durch Dr. Detlev Heiden, Leiter des Landesarchivs Sachsen-Anhalt.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich.

Der Eintritt ist frei.

Neben dem Staatssekretär im Ministerium für Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt, Klaus Zimmermann, haben Dr. Sabine Kuder, Leiterin des Arbeitsbereichs Public History der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, sowie Olliver Tietz, Geschäftsführer der DFB-Kulturstiftung, ihre Grußworte angekündigt. Eine Einführung in die Ausstellung bietet Dr. René Wiese vom Zentrum deutsche Sportgeschichte Berlin-Brandenburg e. V.

Konzipiert als Outdoorformat, ist die Ausstellung bis zum 7. November 2024 auf dem Außengelände des Landesarchivs für die Öffentlichkeit zugänglich.

Zum Inhalt:
Nicht nur Sportfans aus ganz Europa waren es, die ihre Blicke vor 50 Jahren auf Magdeburg richteten. Als der FC Bayern München am 6. November 1974 im Achtelfinalrückspiel des Europapokals der Landesmeister auf den 1. FC Magdeburg traf, fokussierten auch die staatlichen Sicherheitsorgane der DDR das Sportereignis. Die gesamtdeutsche Identität, die von den Stadionrängen ausging, bereitete der SED ein besonderes Ärgernis. Zwar standen die Magdeburger Fans hinter ihrem 1. FC Magdeburg, doch gab es gleichzeitig eine Faszination für den Bundesligafußball. Weltstars wie Franz Beckenbauer oder Uli Hoeneß waren es, zu denen die DDR-Fans Kontakt suchten – und damit in die Überwachung und Kontrolle von Volkspolizei und Stasi gerieten.

Ein Teil der dabei entstandenen Dokumente und Fotos überliefert sich bis heute im Landesarchiv Sachsen-Anhalt, konkret als Teil des Bestands M 24 „Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei (BDVP) Magdeburg“. Erstmals stehen sie nun im Mittelpunkt einer Ausstellung, die anhand bislang unveröffentlichter Archivalien eine besondere Perspektive auf die deutsch-deutsche Teilungsgeschichte richtet: Während die Politik die Deutschen in zwei politisch entgegengesetzte Lager zwang, blieb das runde Leder stets ein unberechenbarer Spielball zwischen Ost und West.

Bilder

(© Landesarchiv Sachsen-Anhalt)
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