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Ist das Tierheim in Magdeburg zu klein?

Stadtgeschehen
  • Erstellt: 06.07.2024 / 08:05 Uhr von rg
Das Tierheim in Magdeburg ist zu klein - das ist die Ansicht der Fraktion Gartenpartei/ Tierschutzallianz des alten Stadtrats. Sie forderte einen anderen Standort für einen Perspektivischen Neubau des Tierheims zu finden. Die Verwaltung war anderer Meinung.

“Tierschützer, das Veterinäramt sowie die Mehrheit des Stadtrates waren sich bereits einig, dass die Landeshauptstadt Magdeburg ein neues und größeres Tierheim benötigt”, heißt es in der Beschlussvorlage. Allerdings bezieht sich diese Tatsache auf das Jahr 2001. Damals wurde beschlossen, ein neues Tierheim mit 250 Plätzen für Hunde und 150 Plätzen für Katzen zu bauen. “Jedoch scheiterte der Plan, ein neues Tierheim am vorgesehenen Standort Thauberg zu errichten, auch andere Pläne wurden verworfen”, heißt es weiter.

Aktuell bietet das Magdeburger Tierheim Platz für bis zu 50 Hunde, 60 Katzen und 30 Kleintiere und Exoten. Darüber hinaus gibt es auch noch einen Stall, etwa für Schafe oder Pferde. Das reiche nicht aus, so die Meinung der Fraktion. In einer Stellungnahme der Verwaltung wird ein anderes Bild dargestellt. “Der Gedanke, dass unser Tierheim nach einer Einschätzung aus dem Jahre 2001 Platz für 250 Hunde und 150 Katzen benötigen würde, entspricht keinesfalls der Realität. Die Befürchtungen, dass aus Sicht des Hundegesetzes Sachsen-Anhalt ein massiver Zulauf erfolgen würde, haben sich nicht bestätigt.”

Die Stadt lehnt einen Neubau des Tierheims ab, auch deshalb, weil in den vergangenen 10 Jahren über 640.000 Euro in die Einrichtung geflossen sind. Mit den Geldern wurden unter anderem die Hundezwinger verbessert und es entstand ein Neubau für Kleintiere und Vögel, in dem sich auch der Stall für größere Tiere befindet.

Im Antrag der Gartenpartei/ Tierschutzallianz - Fraktion wird zudem bemängelt, dass sich das Tierheim mitten in einem Wohngebiet befindet. Laut Tierheimleiter Andreas Reichardt stimmt das jedoch nicht. “Das hier ist kein Wohngebiet, das ist ein Mischgebiet. Hier sind Industrie und Gewerbe, Kleingärten, der große Stadtwirtschaftsbetrieb, wo die Müllfahrzeuge gereinigt und gewartet werden, und hier gibt es auch große Baustofflager. Ja, in der Nähe sind auch Wohnungen.”

Beschwerden wegen Lärmbelästigung, die es früher häufiger gab, kommen heute so gut wie gar nicht mehr, so Reichardt. Zum einen wissen die, die neu in das Gebiet ziehen, dass sich dort das Tierheim befindet, zum Anderen achten die Angestellten darauf, den Lärm einzuschränken. Beispielsweise sind alle Hunde nachts im Innenbereich und am Sonntag hat das Tierheim für Besucher gar nicht geöffnet - Maßnahmen, um die Lärmbelästigung der Anwohner auf ein Minimum zu senken.

Der Standort in Neue Neustadt hat auch noch einen weiteren Vorteil: er ist zentral und gut zu erreichen, sowohl mit dem Auto als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln. “Das wäre bei einem neuen Standort am Rand der Stadt nicht gegeben”, meint der Tierheimleiter, “Dann könnte es auch sein, dass weniger Besucher ins Tierheim kommen und weniger Tiere vermittelt werden können.”

Derzeit beherbergt das Tierheim etwa 30 Hunde, von denen aber nur fünf vermittelt werden dürfen. Warum das so ist und warum manche Tiere auch in Pensionen und nicht im Tierheim selbst untergebracht werden, erfahrt ihr morgen.

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