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Grünpflege im Sommer: rund 50 000 Liter Wasser gibt es täglich für Magdeburgs Stadtgrün

Stadtgeschehen
  • Erstellt: 17.08.2022 / 07:05 Uhr von cl
Magdeburgs Bäume sind im Hitzestress: in machen Straßen Magdeburgs, wie in der Goethestraße in Stadtfeld, bietet sich dieser Tage ein dramatisches Bild: Bäume mit vertrockneten Blättern, dazu leere Bewässerungssäcke. Uns haben Leseranfragen erreicht, was aktuell für die Grünpflege seitens der Stadt getan wird und warum manche Bäume von der Bewässerung offenbar nichts abbekommen. Wir haben uns bei der Stadtverwaltung für euch erkundigt:

Pressesprecher der Stadtverwaltung, Michael Reif, teilt zu unserer Anfrage mit, dass der Eigenbetrieb Stadtgarten und Friedhöfe Magdeburg (EB SFM) derzeit täglich ca. 50.000 bis 60.000 Liter Wasser für die städtischen Bäume und das städtische Grün verteilt. Hinzu kommen fest installierte Bewässerungsanlagen bei hochwertigen Bepflanzungen, zum Beispiel Staudenbepflanzungen oder Wechselflorbepflanzungen.

Weiterhin informiert der Sprecher:
Pro Baum werden in der Regel 100 Liter Wasser je Gießgang kalkuliert. Insgesamt verfügt der EB SFM über ein Gesamtaufnahmevolumen (Fahrzeugkapazität) von 31.000 Litern Wasser. Aktuell werden durch den EB SFM so rund 2.800 Bäume gewässert, davon etwa 1.600 Spendenbäume. 315 Bäume sind an eine Pflegefirma zur Bewässerung vergeben. Somit werden insgesamt circa 3.100 Jungbäume bewässert.

Planmäßig werden die Jungbäume in den ersten 5 Standjahren bewässert, so Michael Reif. Danach erfolgt die Bewässerung individuell nach Bedarf. Wir haben auf Hinweis einiger Leser auch nachgefragt, warum manche Bewässerungssäcke aktuell leer sind. Dazu teilt Michael Reif mit: Bezüglich der leeren Bewässerungssäcke gilt es zu berücksichtigen, dass ein ordnungsgemäß funktionierender Bewässerungssack das Wasser nach zwei bis drei Tagen komplett an das Erdreich abgegeben hat. Eine dauerhafte Bewässerung ist nicht notwendig, ein Turnus von rund 14 Tagen beim Wässern der Bäume ist vollkommen ausreichend.

Wenn ihr helfen wollt, gilt folgendes: möchte man jedoch Jungbäume zusätzlich bewässern, so gilt es kurz den Boden unter dem Sack zu prüfen. Ist die Erde trocken, dann kann man den Sack befüllen, ist sie noch feucht, dann ist der Baum noch gut versorgt, erklärt der Sprecher. Die Mitarbeitenden des EB SFM erkennen dann auch, dass der Baum zusätzlich bewässert wurde und können die Gießmenge entsprechend anpassen. Sofern ein Baum überwässert wird, zeigt er nämlich im Zweifelsfall die gleichen Symptome wie ein durch Austrocknung sterbender Baum.

Grundsätzlich gilt darüber hinaus, dass der EB SFM gemeinsam mit dem „Runden Tisch Magdegrün“ zur Bewässerung aller Bäume aufgerufen hat. Da die Jungbäume kontinuierlich über den EB SFM sowie Vertragsfirmen gewässert werden, richtet sich der Aufruf vornehmlich an das bürgerschaftliche Engagement zur Bewässerung älterer Bäume. Denn auch diesen tut dieser Tage etwas extra Wasser gut. Darauf weist der Pressesprecher hin.

Trotz umfänglicher Jungbaumpflege kann es unter diesen extremen Bedingungen jedoch dazu kommen, dass einzelne Bäume die kritische Anwuchsphase nicht überstehen. Diese Bäume werden dann in der nächsten Pflanzperiode nachgepflanzt. Darüber hinaus bereitet die Trockenheit den Pflanzen unabhängig von deren Alter ganz allgemein Stress. Dies hat zur langfristigen Folge, dass sie aufgrund des Flüssigkeitsmangels besonders empfänglich für Folgeschäden durch beispielsweise Pilze oder Insekten werden. Das stetige Zusammenwirken dieser Faktoren kann dann in der Folge zum Verlust dieser Bäume führen.

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