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Gartenzeit auf dem Meetingpoint: Tipps für euer kleines Reich

Stadtgeschehen
  • Erstellt: 15.08.2022 / 11:02 Uhr von mz/pm
Gartenzeit auf dem Meetingpoint. In unserer kleinen Gartenserie möchten wir euch in den kommenden Tagen gerne in paar Tipps rund um euer kleines Reich geben. Dafür haben wir natürlich einen Gartenprofi aus der Region an unserer Seite. Los geht’s, heute in Teil 1 dreht es sich um das Thema Hitze. Welche Pflanzen eignen sich? Wie kann ich Wasser sparen und was gibt es Trend in Sachen hitzebeständige Pflanzen?

Die Antwort hat für euch Conrad Gommlich, Gartenbau-Ingenieur/CEO Gartenbau Gommlich:

Zunächst wäre es toll, wenn „es endlich mal regnen würde!"

Ohne Wasser wächst im Garten definitiv nichts. Wir sagen Euch worauf sich Haus-Gärtner einstellen müssen und wie Sie sie dafür sorgen können, dass das kostbare Nass den Pflanzen auch wirklich zur Verfügung steht:

1.Regentonnen: Regentonnen gehören in jeden Garten und an jedes Haus. Sie lassen sich leicht mit einem Zwischenstück direkt an die Regenrinne anschließen, laufen voll, aber nicht über. Im Garten lohnt sich das Aufstellen auch an kleinen Lauben, selbst auf kleinen Dachflächen kommt einiges zusammen.

Manche wünschen sich eine Zisterne, andere fluchen, weil sie auf dem neu gekauften Grundstück verpflichtet sind eine einzubauen. Die Kosten für Strom wären höher als fürs Wasser, heißt es. Trotzdem ist eine Zisterne eine gute Idee. Wenn Trinkwasser knapp wird, kann Gießen verboten werden. Das war im Jahr 2019 in einigen Gegenden Deutschlands zumindest eine Zeitlang der Fall. In Mitteldeutschland ist es zurzeit in einigen Kreisen verboten, Wasser aus Seen und Flüssen zu nehmen. Zudem müssen Wassertanks im Boden im Herbst nicht geleert werden. Sie können auch im Winter Wasser auffangen und sind dann im Frühling gefüllt.

Auch im Haushalt fließen viele, wie Ihr vielleicht wisst, viele Liter einfach so weg. Wer einen Eimer in die Dusche stellt, bis das Wasser warm geworden ist, oder in der Küche mit einem Topf Wasser auffängt, wenn Gemüse abgewaschen oder die Kaffeetasse ausgespült wird, gewinnt schnell genug Wasser, um Pflanzen auf Balkon, Terrasse oder im Vorgarten zu versorgen.

2.Bodenpflege-hacken und mulchen:
Die Hacke und eine Gießkanne sind in trockenen Zeiten die besten Freunde des Gärtners. Denn einfach nur gießen funktioniert nicht. Auf die Oberfläche des Bodens strahlt die Sonne und lässt Wasser verdunsten, Wind bläst unermüdlich alle Feuchtigkeit davon. Dabei werden nicht nur die Oberfläche, sondern auch die tieferen Schichten des Bodens ausgetrocknet. Denn im Boden bilden sich Poren, feine Kapillaren, in denen das Wasser nach oben steigt und dort verdunsten. Wird die oberste Bodenschicht gehackt, sind die Kapillare unterbrochen und das dringend benötigte Wasser bleibt im Boden. Aber Achtung! Hacken Sie nicht zu tief. Alles was gelockert ist, stoppt zwar den Wasserverlust aus tieferen Schichten, trocknet aber selbst in kürzester Zeit aus.

Hacken schützt den Boden zusätzlich vor Austrocknung. Tragen Sie Rasenschnitt nicht zur Biotonne oder auf den Kompost! Verteilen Sie ihn zwischen ihren Gemüsepflanzen. Es sind wertvolle Nährstoffe, die direkt verwertet werden können, die Feuchtigkeit kommt dem Boden zugute. Häufen Sie den Mulch etwa fünf bis zehn Zentimeter hoch. 3.Pflanzen richtig gießen:

Wird gegossen, muss es die richtige Menge sein. Wie groß die ist - dafür gibt es keine pauschale Antwort. "Mal schnell mit der Gießkanne drüber gehen, hilft nicht", sagt Gärtner Martin Krumbein aus Erfurt. Dieses Wasser dringt nicht tief in den Boden und verdunstet schnell. Die Pflanzen sind an die schnelle Wassergabe gewöhnt und damit verwöhnt. Die Wurzeln müssen sich gar nicht erst anstrengen in die Tiefe zu wachsen, um von dort das Wasser zu holen. Deshalb ist es besser, nur alle paar Tage und dann richtig zu gießen. Die genaue Menge hängt von der Lage des Gartens, dem Boden, der Pflanzensorte und -größe, den Temperaturen und dem Wind ab. Faustregel: Auf sandigem Boden muss häufiger gegossen werden als auf lehmigem. Die Oberfläche muss speziell bei schwerem Boden gelockert werden, damit das Gießwasser überhaupt eindringen kann. Je größer die Pflanze ist, desto mehr Wasser braucht sie. Eine Zucchini verbraucht in der Wachstumsphase ein bis zwei Liter am Tag, später können es auch vier werden. Das bedeutet, alle zwei Tage muss eine ganze Gießkanne voll Wasser an die Pflanze gegossen werden.

Ob zum Gießen Gießkanne, Schlauch oder Bewässerungssysteme genutzt werden, ist Geschmackssache. Aber frische Beete sollten eher mit feiner Brause gegossen werden, so dass das Wasser wirklich zu den Saaten und Pflänzchen gelangt und nichts kaputt geht. Später muss ordentlich gegossen werden. Am besten direkt in einem Kreis um die Wurzel. Blätter sollten möglichst trocken bleiben. Sind sie feucht, steigt die Gefahr, dass die Pflanzen Blattkrankheiten bekommen oder in der Sonne verbrennen.

4.Säen statt Pflanzen bringt robustere Pflanzen:
In Gärten stammen Salatpflanzen meist aus einer Gärtnerei. Sie sind im Gewächshaus aufgewachsen, wurden regelmäßig gegossen und sind verwöhnte Diven, die mit einer neuen, trockenen Umgebung ihre Schwierigkeiten haben. Wer Gemüse direkt ins Beet aussät, bekommt Pflanzen mit einem besseren Wurzelsystem. Sie wachsen langsamer, kommen aber besser in ihrer Umgebung zurecht. Bei der Aussaat ist es besonders gut, die noch vorhandene Nässe im Boden zu nutzen. Dafür müssen die Samen nicht nur in die Furche gelegt, sondern fest angedrückt und zügig mit feinkrümeligem Boden bedeckt werden, rät Steffi Knoblauch.

5.Auf trockenheitsresistente Stauden-Pflanzen ausweichen: Lavendel
Steppensalbei
Hohe Fetthenne
Mannstreu
Patagonisches Eisenkraut
Walzen-Wolfsmilch
Zierlauch
Schafgarbe

Es gibt noch viele weitere sehr gut geeignete und die hier in Sachsen-Anhalt auch top gedeihen

Bilder

Foto: Gärtnerei Gommlich
Foto: Gärtnerei Gommlich
Foto: Gärtnerei Gommlich
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